„Es [ist] offenbar leichter, einen neuen Staat als eine neue Literatur zu gründen“: Der Adelbert-von-Chamisso-Preis als Konsekrationsinstanz

Occhini, Beatrice
2021-01-01

Abstract

Unter den mehr als 700 nachweisbaren Literaturpreisen des deutschsprachigen Literaturbetriebs gehorte der 1985 gegrundete Adelbert-von-Chamisso-Preis bis zu seiner Abschaffung im Jahr 2017 zu den relevantesten. Ausgangsziel des Chamisso-Preises war es, die auf Deutsch verfassten literarischen Werke der damals als „auslandisch“ bezeichneten Autoren auszuzeichnen, um sie in die deutschsprachige Literatur zu integrieren. Im vorliegenden Beitrag soll gezeigt werden, dass der Chamisso-Preis aufgrund seines Entstehungskontexts und seiner Konsekrationsmechanismen uberhaupt erst einen neuen und eigenen ‚Raum‘ fur Texte im deutschsprachigen literarischen Feld schuf. An der Geschichte dieses Preises lassen sich besonders pragnant wichtige Entwicklungstendenzen sowie kontroverse Debatten der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur untersuchen, die uber den Einzelfall hinausreichen. Insbesondere lassen sich am Fallbeispiel des Chamisso-Preises die Reaktionsmechanismen des deutschen Kulturraums auf die Herausforderungen der demographischen und soziokulturellen Pluralisierung aufzeigen, welche durch Migrationsbewegungen bzw. durch Globalisierungsprozesse entstanden sind.
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Utilizza questo identificativo per citare o creare un link a questo documento: https://hdl.handle.net/11386/4861611
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